Dekanat Rüsselsheim

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        Totensonntag mit Coffee-Bike in der Bischofsheimer Friedhofshalle

        Geht Sterben wieder vorbei?

        Heidi Förster

        Nicht allein sein, eine Kerze anzünden, miteinander ins Gespräch kommen bei einer Tasse Kaffee – dies ermöglichten das Ehrenamtsteam und Pfarrerin Katharina Meckbach am Totensonntag, dem 24. November 2024 mit ihrem Coffee-Bike und Stationen zum Trauern in der Bischofsheimer Friedhofshalle.

        „Für mich ist der Sonntag der schlimmste Tag der Woche.“ Diesen Satz hatte Pfarrerin Meckbach oft von Trauernden gehört und bietet nun einmal pro Monat mit ihrem Ehrenamtsteam ein Treffen mit dem Coffee-Bike in der Bischofsheimer Friedhofshalle an.
        Am Totensonntag gab es für die Besucher*innen dort auch Stationen zum Totengedenken: Eine Karte oder einen Brief schreiben, eine Kerze anzünden oder selbst gestalten oder ein Blumengesteck binden. An einem weiteren Stand waren Kinderbücher ausgelegt, die Kindern in der Trauer helfen. In dem Sachbilderbuch „Geht Sterben wieder vorbei?“ von Mechthild Schroeter-Rupieper und Imke Sönnichsen werden echte Kinderfragen wie „Ist man für immer traurig?“ aufgegriffen. Die erfahrene Familien-Trauerbegleiterin schreibt dazu: „Wenn ein Mensch gestorben ist, den man liebhatte, dann kann die Traurigkeit länger andauern. Die Traurigkeit soll aber nicht den ganzen Tag und die ganze Nacht da sein, man darf auch zwischendurch an etwas anderes denken. Was würdest du in traurigen Zeiten zur Abwechslung mal gerne machen?“
        „In der Trauer hilft es, mit den Händen etwas praktisches zu tun“, sagt Beatrix Barth, die um ihre Mutter trauert und am Stand einen Blumenstrauß bindet. Das Angebot mit dem Coffe-Bike findet sie „fantastisch, genial, weil Kirche nicht in der Kirche ist.“
        Auch der 77-jährige Gerhard Reimann kommt mit seiner Frau gerne zu diesem offenen Treff, denn für seine schon lange verstorbenen Eltern gibt es auf dem Friedhof kein Grab mehr.
        Anke Pohl kämpft mit den Tränen, als sie eine Kerze für ihre verstorbene Patentante anzündet. „Obwohl man sich lange vorbereiten konnte, fehlt sie mir doch sehr. Ich bin noch lange nicht drüber weg“, sagt sie.
        Die Ehrenamtlichen schenken Kaffee aus und kommen an den Trauer-Stationen mit den Besucher*innen ins Gespräch. Brigitte Reichmann hat eine Freundin mitgebracht, die ihren schwerkranken Mann zuhause pflegt und das seelsorgerliche Gespräch sucht. „Es ist mal was anderes, nicht so trostlos“, freut sich die 38-jährige Teresa Ballack über dieses offene Angebot zum Totengedenken. „Es lockert auf, weil es nicht erwartet wird“, fügt der ehrenamtliche Kirchenvorsteher Heinz Hillesheimer hinzu.

        An diesem Nachmittag kamen von 14.00 bis 16.00 Uhr viele vorbei, um ihre Trauer zu teilen, ein Schwätzchen zu halten oder einfach, um an diesem Tag nicht allein zu sein.


        Heidi Förster
        Öffentlichkeitsarbeit

         

        Kinderbücher zum Thema Trauer:
        - Melanie Garanik: „Was bleibt ist Licht“
        - Ulf Nilsson, Eva Eriksson: „Die besten Beerdigungen der Welt“
        - Antje Damm: „Füchslein in der Kiste“
        - Ole & Paul: „Herr Hüpf lernt fliegen“
        - Mechthild Schroeter-Rupieper und Imke Sönnichsen: „Geht Sterben wieder vorbei?“

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