Dekanat Rüsselsheim

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        Flötenworkshop in der Ev. Stadtkirchengemeinde Groß-Gerau

        Im Klang schwingen

        Hildrun Wunsch

        Drei Jahre nach dem letzten Treffen veranstaltete das Evangelische Dekanat Groß-Gerau-Rüsselsheim am Samstag, dem 06. Mai in wieder einen Workshop für Flötenkreisspieler*innen im Dekanat. 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Mittel- und Südhessen trafen sich im Gemeindehaus der Ev. Stadtkirchengemeinde Groß-Gerau, um unter Leitung der Referentin Hildrun Wunsch gemeinsam zu musizieren

        Thema des Workshops war en die beiden Aspekte „Vom-Blatt-Spiel“ und „Im-Metrum-schwingen“. Das schnelle Erfassen von Noten können Musiker*innen gut üben. Dabei geht es darum, sich schon vor dem allerersten Spielen mit dem Notentext auseinanderzusetzen. „Wenn der erste Durchlauf schon ganz gut klappt“, erklärt Referentin Wunsch, „bekommt man*frau noch mehr Lust, sich weiter mit einem Musikstück auseinanderzusetzen.“ Dies spielt auch bei verschiedenen Metren eine Rolle. „Ein 6 /8-Takt schwingt ganz anders als ein ¾-Takt“, sagt Wunsch, die an der Musikschule Heppenheim unterrichtet und freiberuflich tätig ist, „wenn ein*e Musiker*in dies schnell umsetzt, gelingt der emotionale Zugang zu einem Musikstück leichter.“ Die Referentin, die an der städtischen Musikschule Heppenheim das „Ensemble Flautemus“ leitet, hatte Musik aus unterschiedlichen Epochen mitgebracht, um ihre Anliegen zu veranschaulichen. Den Start machten zwei volkstümliche Kanons. „Der Kanon ist die einfachste Form der Mehrstimmigkeit“, beschreibt Wunsch, „aber gerade durch diese vermeintliche Simplizität, dass alle das Gleiche spielen, wird jeder Fehler und jede Ungenauigkeit schnell offenbar.“ Einige Tänze aus der Renaissance ließ Wunsch in ganz unterschiedlichen Tempi spielen, um die Wirkung der Musik zu erspüren. „Gute Musik kann langsam und schnell musiziert werden“, erläutert Wunsch. „Jedes Mal hat sie einen anderen Reiz und jedes Mal muss der*die Flötenspielende unterschiedlich artikulieren, um die Musik zum Klingen zu bringen.“ Auch die unterschiedliche Wirkung von hohen und tiefen Instrumenten testeten die Workshopteilnehmer*innen durch entsprechende Arrangements aus. Eine moderne Suite für Flötenensemble von Schwertberger diente mit ihren vielfarbigen Akkorden als Herausforderung für gute Intonation. Es gilt, beim Zusammenspiel nicht nur auf sich selbst zu hören, sondern auch auf die anderen zu achten und den eigenen Ansatz und Klang im Ensemble zu überprüfen. Der zugrunde liegende 12/8-Takt erfordert besondere Betonungen. Zum Abschluss des Tages spielte die Gruppe noch einmal alle erarbeiteten Stücke in der Stadtkirche. Hier galt es, sich mit der völlig anderen, sehr viel halligeren Akustik auseinanderzusetzen. Dekanatskantorin Gunhild Streit, die den Workshop organisiert hatte, zeigte sich mit dem Resultat sehr zufrieden. „Es ist schön zu sehen und zu hören, wie sich alle Teilnehmenden im Laufe des Tages aufeinander „eingespielt“ haben und sich dadurch der Klang des Ensembles verbessert hat.“ 

        Gunhild Streit
        Dekanatskantorin

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