Dekanat Rüsselsheim

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        Prävention, Intervention und Aufarbeitung

        Dekanatsfachtag zum Thema "Sexualisierte Gewalt"

        Heidi Förster

        Am 6. Juni 2025 hat das Ev. Dekanat Groß-Gerau-Rüsselsheim einen Fachtag zum Thema „Sexualisierte Gewalt“ veranstaltet. Dabei gaben die Referentinnen Dr. Petra Knötzele und Anette Neff von der Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt der EKHN wichtige Impulse zu Prävention, Intervention und Aufarbeitung.

        Einleitend machte ein Film Gefühle und Erlebnisse von Betroffenen deutlich. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau hat eine Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt eingerichtet, an die sich Betroffene telefonisch unter 06151-405106 vertrauensvoll wenden können. Wichtig sei, so Anette Neff, dass Betroffene einfühlsam Gehör finden, ohne befürchten zu müssen, dass ohne ihren Willen rechtliche Schritte eingeleitet werden würden. Angst und Scham führten dazu, dass nach der Tat durchschnittlich 34 Jahre vergingen, bis es zur Meldung komme, so Dr. Petra Knötzele. Alexandra Ehrlich hat sexuellen Missbrauch erlebt und schilderte den Teilnehmenden aus Kirchengemeinden und Dekanat: „In mir ist es lange nicht vorbei, ich schlafe maximal fünf Stunden, habe Alpträume. Beziehungen führen ist schwer.“ Sie habe viele Therapien hinter sich, vom normalen Leben sei sie jedoch weit entfernt. In Kleingruppen kamen die Teilnehmenden anschließend anhand von Fragekärtchen wie „Was bedeutet das konkret für die Nähe und für die Distanz zu den mir in meiner Arbeit anvertrauten Personen?“ ins Gespräch zum Selbstverständnis und zur eigenen Rolle gegenüber Schutzbefohlenen. Es geht darum, Grenzverletzungen zu verhindern und die Qualität des Schutzes zu fördern in einer Kultur des achtsamen und respektvollen Miteinanders. Die Präventionsbeauftragten Dekanatsjugendreferent*innen Isabelle Duhmer und Bernd Altmann stellten das Grundsatzkonzept zur Prävention/ Intervention und Aufarbeitung im Ev. Dekanat Groß-Gerau-Rüsselsheim vor. Darin heißt es: „In der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen entsteht eine persönliche Nähe und Gemeinschaft, in der die Lebensfreude bestimmend ist und die von Vertrauen getragen wird. Dieses Vertrauen darf nicht zum Schaden von Kindern und Jugendlichen ausgenutzt werden. Das Ev. Dekanat Groß-Gerau-Rüsselsheim tritt entschieden dafür ein, Mädchen und Jungen vor Gefahren jeder Art zu schützen. Körperliche, seelische oder psychische Gewalt werden nicht geduldet. Das Dekanat wird alles ihm Mögliche tun, um einen Übergriff von Täter*innen auf Kinder und Jugendliche zu erschweren.“ Bei einem Verdachtsfall oder auch bei einem akuten Fall wenden sich die Ansprechpersonen aus Dekanat oder Kirchengemeinden an das Krisenteam, zu dem auch Dekanin Heike Mause und der stellvertretende Dekan Martin Franke-Coulbeaut gehören. Bernd Altmann und Isabelle Duhmer informierten die anwesenden Vertreter*innen der Kirchengemeinden, was für die Entwicklung eines Leitbildes und Schutzkonzeptes von Personalverantwortung über Verhaltenskodex, Schulungen, Pädagogischer Prävention und Beschwerde- und Notfallmanagement zu beachten ist.

        Weitere Informationen gibt es unter https://ev-dekanat-gross-gerau-ruesselsheim.ekhn.de  und unter www.ekhn.de/nulltoleranz 


        Heidi Förster
        Öffentlichkeitsarbeit

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