Dekanat Rüsselsheim

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        Evangelische und Katholische Kirche - Zahlen 2019 heute veröffentlicht

        Jeder Vierte ist Mitglied in der Evangelischen Kirche

        Pressestelle EKD

        Die Corona-Krise hat gezeigt: Seelsorge und Trost, Orientierung und Solidarität sind für jeden einzelnen, aber auch für die Gesellschaft wichtiger denn je: „Die Kirche will sich verändern und tut dies jetzt schon“, sagte der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm zur Bekanntgabe der Mitgliederzahlen aus 2019 am Freitag, den 26. Juni 2020. So seien im Zuge der Digitalisierung der Kirche bereits jetzt viele neue Formate entstanden, die während der Corona-Krise gut angenommen worden seien.

        „Um Menschen künftig für den Glauben und die Kirche zu gewinnen oder zurückzugewinnen, braucht es neben geistlicher Ausstrahlung und orientierender Kraft auch einen selbstkritischen Blick auf gewachsene Formate und Strukturen“, so der Ratsvorsitzende.

        Jeder Vierte in Deutschland ist Mitglied der Evangelischen Kirche

        Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat am 26. Juni 2020 in Hannover ihre Mitgliederzahlen für das Jahr 2019 bekannt gegeben. Demnach gehörten zum Stichtag 31.12.2019 insgesamt 20.713.213 Menschen einer der 20 Gliedkirchen der EKD an. Dies entspricht einem Bevölkerungsanteil von rund 25 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Mitglieder um rund zwei Prozent gesunken. Im Jahr 2018 war die Zahl der Mitglieder um 1,8 Prozent zurückgegangen. Langfristig ist davon auszugehen, dass sich die Mitgliederzahlen der beiden großen Kirchen halbieren werden. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie zur langfristigen Entwicklung der Kirchenmitglieder und des Kirchensteueraufkommens bis 2060 des Forschungszentrums Generationenverträge (FZG) der Albert-Ludwig-Universität Freiburg.

        Zahlen der Kircheneintritte, Taufen stabil - Zahl der Austritte hoch  
        Ursächlich für den Rückgang war auch im Jahr 2019 nicht zuletzt die hohe Zahl an Austritten. Nach den aktuellen Berechnungen aus den Gliedkirchen auf Basis der gemeldeten vorläufigen Zahlen sind im Jahr 2019 mit etwa 270.000 Menschen rund 22 Prozent mehr Menschen aus der Kirche ausgetreten als noch im Vorjahr. Die Zahl der evangelisch Verstorbenen lag 2019 mit rund 340.000 in vergleichbarer Größenordnung wie im Vorjahr. Auch die Zahl der Taufen und Aufnahmen lag im Jahr 2019 mit rund 160.000 Taufen und 25.000 Aufnahmen etwa auf dem Niveau des Vorjahres:

        Herausforderungen der Evangelischen Kirche -  Seelsorge und Trost, Orientierung und Solidarität für die Menschen aufrechterhalten trotz sinkender Einnahmen
        „Angesichts dieser Herausforderungen werden wir nicht tatenlos bleiben“, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. „Jeder einzelne Austritt schmerzt, nicht zuletzt, weil alle Mitarbeitenden hochmotiviert arbeiten“, so Bedford-Strohm. „In mehreren Zukunftsprozessen, die bereits unmittelbar nach dem Reformationsjubiläum 2017 auf den Weg gebracht wurden, wollen wir die Basis dafür stärken, dass sich Sinn und Bedeutung der Kirche für den Einzelnen und die Gesellschaft erschließt.“
        Aber zugleich gibt es zu wenig Gegenkräfte gegen die Zersplitterung der Gesellschaft: „Starke Kirchen können Zusammenhalt fördern und Brücken bauen. Beides wird oft leichtfertig von den politischen Rändern in Frage gestellt“, so Bedford-Strohm. „Die Gründe für die zuletzt erhöhten Austrittszahlen will die evangelische Kirche in einer eigenen Studie erforschen“, kündigte Bedford-Strohm an. Diese solle vom Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD durchgeführt werden und den Zeitraum der vergangenen zwei Jahre in den Blick nehmen.

        Corona-Auswirkungen auf Kirchenmitgliedschaft - Sparkurs schafft Handlungsspielräume
        Im laufenden Jahr erwartet die EKD aufgrund der Corona-Pandemie einen deutlichen Rückgang der Kirchensteuereinnahmen von – je nach wirtschaftlicher Entwicklung - zehn bis 25 Prozent. „Die EKD hat die Freiburger Studie sehr ernst genommen und schon vor Corona beschlossen, den Aufwand im Haushalt real um 30 Prozent bis 2030 anzupassen. Wir wollen Handlungsspielräume für die Zukunft erhalten und werden dabei noch stärker auf Mitgliederbindung achten und öffentlich präsent bleiben“, so der Leiter der EKD-Finanzabteilung Carsten Simmer.

        Pressemitteilung wurde von Carsten Splitt von der Pressestelle der EKD am 26. Juni 2020 veröffentlicht. 
        weitere Informationen

        Blick zur Statistik der Katholischen Kirche im Bistum Mainz: 
        Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf bewertet in seiner Stellungnahme die statistischen Zahlen für das Jahr 2019 im Bistum Mainz - Austritte fast fünfstellig - im Interview - einerseits traurig und realistisch - aber auch mit Hoffnung für die Zukunft: 
        "Die Individualisierung in unserer Gesellschaft wird weitergehen und wir werden auch im nächsten Jahr weniger werden. Diesen nüchternen Blick auf die Realitäten habe ich. Aber ich habe auch die Hoffnung, dass es uns gelingt, deutlich zu machen, dass die Kirche für die Menschen da ist, für alle Menschen: sei es in der Seelsorge, den Kindertagesstätten und Schulen oder in dem vielfältigen Engagement der Caritas. Mehr als früher wird Christ sein und Christ werden künftig damit zu tun haben, dass einer dem anderen von seinem Glauben erzählt, von der Hoffnung, die ihn trägt, und der Freude, die ihn erfüllt. Die gefühlte Selbstverständlichkeit, mit der wir uns als Christen in der Gesellschaft verankert wussten, verschwindet. Wir wollen uns diesen Herausforderungen mutig stellen. Ich bin überzeugt, dass wir als Kirche auch in Zukunft einen wichtigen Platz haben in unserer Gesellschaft. Und deshalb hat für mich die Austrittszahl nicht das letzte Wort.“
        So ein Zitat von Bischof Peter Kohlgraf, veröffentlicht als Interview am 26.06.2020 auf der Homepage, Bistums Mainz.

         

         

         

         

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