Schaustellerpfarrerin Beutler-Lotz konfirmiert Tochter der Autoscooter-Familie

Konfirmation im Autoscooter vor der "Trewwer" Kerb

Christine Beutler-Lotz

Am Freitagabend, den 8. August 2025 vor der Trewwer Kerb wurde der Autoscooter der Familie Biebel in Trebur kurzerhand zur Kirche umgebaut: Boxautos am Rand, Altar in der Mitte, Kerzenlicht zwischen Blinklichtern – und mittendrin die Konfirmation von Destiny Biebel.

11.08.2025 hf Artikel: Download PDF Drucken Teilen

Christine Beutler-Lotz

Festtagsstimmung schon am Freitagabend in Trebur – und das einen Tag vor dem offiziellen Start der Trewwer Kerb. Auf dem Kerbeplatz glänzten Karussells und Verkaufsstände in der Sonne, noch geschlossen, aber blitzblank herausgeputzt.
Nur am Autoscooter der Familie Biebel herrscht reger Betrieb. Boxautos stehen heute am Rand, die Fahrbahn ist mit Teppichbahnen ausgelegt, Tische und Bänke mit weißen Hussen füllen den Raum. Vorn steht ein festlich geschmückter Altar – Blumenschmuck, Kerzen, Bibel, Kreuz und Altartuch. Die evangelische Schaustellerpfarrerin Christine Beutler-Lotz richtet alles liebevoll her, unterstützt von helfenden Händen, die spontan in die Rolle der Küster schlüpfen.
Punkt 16 Uhr erklingt feierliche Orgelmusik. Die Gottesdienstgemeinde erhebt sich, als Pfarrerin und Konfirmandin Destiny Biebel durch den Mittelgang zum Altar schreiten. In ihrer Predigt bringt die Pfarrerin spielerisch den biblischen Konfirmationsspruch aus 1. Samuel 16,7 zum Leben: „Der Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an.“
Besondere Gänsehaut-Momente: Destiny‘s Paten entzünden ihre Tauf- und Konfirmationskerze und legen während der Einsegnung die Hand auf ihre Schulter – als Zeichen bleibender Verbundenheit. Beim anschließenden Abendmahl sind fast alle mit dabei. Zum Abschluss darf Destiny ihr Lieblingslied aus dem Gesangbuch der Schaustellergemeinde wählen und allen wird nach dem Gottesdienst klar: Gott gehört zu mir.
Ab Samstag übernahmen wieder die Boxautos das Kommando, zum offiziellen Start der Trewwer Kerb, und die Schaustellerfamilien begrüßten ihre Gäste an Theken, Losbuden und Fahrgeschäften. Doch der besondere Abend hat gezeigt: Auch zwischen Blinklichtern, Fahrspaß und Zuckerwatte findet Gott seinen Platz – mitten im Herzen der Kerb.

Christine Beutler-Lotz
Schausteller-Pfarrerin