Kirche und Diakonie schaffen Struktur der schnellen Hilfe

Mehreinnahmen aus Kirchensteuern für Menschen in Not

Heidi Förster

Die Diakonischen Werke in Hessen und Nassau erhalten rund 3,94 Millionen Euro von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Dies sind zusätzliche Kirchensteuereinnahmen aus der staatlichen Energiepauschaule. Die EKHN hat beschlossen, diese zusätzlichen Mittel an Tafeln und Diakonische Werke weiterzugeben, um Entlastung zu schaffen für Menschen, die durch die aktuelle Energiepreisentwicklung stark belastet sind.

21.12.2022 hf Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback

Monika Ewers

„Die EKHN steht dafür ein, für Menschen vor Ort da zu sein. Deshalb ist der Schulterschluss mit dem regionalen Diakonischen Werk wichtiger denn je in den Krisenzeiten“, erklärt Dekan Heike Mause vom Ev. Dekanat Groß-Gerau-Rüsselsheim bei einem Pressegespräch. Lucian Lazar, Leiter der Diakonie, erklärt, dass für den Kreis 241.000 Euro zur Verfügung stünden, die anteilsmäßig in die Tafeln sowie „armutsbezogene Arbeitsgebiete“ der Beratung fließen sollen.  Claus Krach von der allgemeinen Lebensberatung der Diakonie erklärt, dass Stabilität und Ressourcen bei vielen Menschen weggebrochen und auch Netzwerke brüchig geworden seien. Die Beratungsanfragen hätten enorm zugenommen. Dabei hätten in den letzten Monaten auch verstärkt Rentner*innen die psychologische Beratung aufgesucht.
Die Mitarbeitenden der Diakonie haben eine Checkliste für die Bedürftigkeitsprüfung erhalten und Menschen in Not können nach dieser Prüfung beim Diakonischen Werk in Groß-Gerau unbürokratisch eine Soforthilfe bekommen. Dabei beraten die Mitarbeitenden mit hoher Professionalität, schauen auf die individuellen Lebenssituationen und können je nach Lebenssituation auch weitere Ansprüche auf staatliche Leistungen oder Verhandlungen mit Energieversorgern in die Wege leiten.

Struktur der schnellen Hilfe im Kreis Groß-Gerau  
Wie Stefan Klaffehn, Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung und Diakonie im Dekanat, erläutert, seien auch die Pfarrer*innen in den Kirchengemeinden informiert, Menschen in Not mit Berater*innen im Diakonischen Werk in Kontakt zu bringen.
Termine für die Beratung und zur Entlastung von Menschen, die nicht mehr wissen, wie sie angesichts der gestiegenen Lebenshaltungskosten und Mehraufwendungen für Energie wie Strom und Gas durch die aktuelle Energiepreisentwicklung über die Runden kommen sollen, können telefonisch in der Zentrale des Diakonischen Werks in Groß-Gerau unter der Nummer 06152/1726810 vereinbart werden.

Enge Kooperation zwischen Kirche und Diakonie
Damit Mittel der zusätzlichen Kirchensteuereinnahmen aus der staatlichen Energiepreispauschale schnell und sinnvoll bei den Menschen in Not ankommen, gibt es in allen Propsteien der EKHN einen deutlichen Schulterschluss und Austausch in enger Kooperation zwischen Kirche und Diakonischem Werk.
Und dass dieser Austausch in Zukunft verstärkt und fortgeführt werden soll, darüber haben sich die Dekan*innen und Leiter*innen der regionalen Diakonischen Werke der Propstei Starkenburg am 16. Dezember 2022 in Langen verständigt.
Immer mehr Menschen sind angesichts gestiegener Kosten von Armut bedroht oder bereits betroffen. Die regionalen diakonischen Werke in Hessen und Nassau begleiten und betreuen pro Jahr ca. 120.000 Menschen in sozialen Notlagen und Krisen.
Damit die Struktur der schnellen Hilfe intensiviert und weiter ausgebaut werden kann, hat das regionale Diakonische Werk ein  zusätzliches Spendenkonto eingerichtet. Lucian Lazar: „Spenden sind willkommen, da dieses Geld direkt bei den Menschen ankommt.“

Spendenkonten:
Stichwort: „Spende für Menschen in Not“
Volksbank Rüsselsheim: IBAN: DE66 5019 0000 4102 4125 70
Kreissparkasse Groß-Gerau: IBAN: DE67 5085 2553 0002 0037 47

  
Heidi Förster
Öffentlichkeitsarbeit