Ev. Kirche Wallerstädten
Verabschiedung von Pfarrerin Roswitha Velte-Hasselshorn
Heidi Förster12.12.2022 hf Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
„Wir danken Gott für deinen Dienst, deine Treue und Liebe zu Gott und den Menschen“, sagte Propst Arras und hob die Gabe von Pfarrerin Roswitha Velte-Hasselhorn hervor, mit Liebe und Hingabe hinzuschauen, was die Menschen brauchen und am Puls der Menschen zu sein.
„Am meisten werde ich es vermissen, Menschen in Freud und Leid begleiten zu dürfen. Ich danke allen, die mir ihr Herz öffneten“, sagte Pfarrerin Roswitha Velte-Hasselhorn zum Abschied und bedankte sich vor allem bei der langjährigen Kirchenvorsteherin Lydia Kappelar, der sie im Gottesdienst für ihr 25-jähriges Dienstjubiläum segnete. Ihr besonderer Dank gilt auch ihrem Ehemann Dietrich Hasselhorn: „Mein Ehemann ist ein Pfarrerskind und weiß, was eine Pfarrerin an Unterstützung braucht. Und das hat er ganz oft gegeben, sei es mit Essen, Technik und handwerklichen Unterstützungen.“
Die 63-jährige Roswitha Velte Hasselhorn ist im Taunus aufgewachsen und engagierte sich schon in ihrer Jugend im Kindergottesdienst und begleitete Konfirmandenfreizeiten. Ein Zuspruch ihres Pfarrers während ihrer Konfirmandinnenzeit bleibt ihr unvergessen: „Bei Gott kann man immer wieder neu anfangen.“ Nach dem Abitur 1978 in Bad Homburg studierte sie Theologie in Bethel, Tübingen und Mainz und verbrachte auch ein halbes Jahr als Gemeindepraktikantin in einer kleinen lutherischen Gemeinde in einem Stadtteil von Los Angeles. Ihr Vikariat absolvierte sie Mörfelden, erwarb eine klinisch-seelsorgerliche Ausbildung im Spezialvikariat am Uniklinikum in Frankfurt und von 1987 bis 1990 in Darmstadt-Eberstadt. Bis 2008 war sie Pfarrerin in Mörfelden, wo sie auch eine Ausbildung zur Notfallseelsorgerin machte.
2008 trat Roswitha Velte Hasselhorn die Nachfolge von Tankred Bühler Pfarrerin in Wallerstädten an und hatte mit einer Krebserkrankung zu kämpfen. „Mit der Krebserkrankung habe ich das Pilgern und geistliche Begleitung im Alltag entdeckt. Diese Stillezeiten, gemeinsame Gesänge, Körpergebeten, Beten mit den Füßen, haben mir die Kraft gegeben für den Glauben im Alltag.“ So bleiben in Wallerstädten ihre Fastengruppen. „7 Wochen anders leben“ vielen besonders in Erinnerung sowie auch die Taizé-Osterfrühgottesdienste. Seit ihrer Zeit in Mörfelden hat sich Velte-Hasselshorn in der Flüchtlingsarbeit engagiert und auch in ihrem Pfarrhaus in Wallerstädten zeitweise Geflüchteten Kirchenasyl gewährt. Dabei galt ihr Blick stets dem Thema Gerechtigkeit, „besonders für Menschen, die in ihrer Not nicht ernst genommen werden“, wie sie sagt. Kirche in der Gesellschaft sollte ihrer Ansicht nach immer nah mit der Diakonie für die Menschen etwas tun. Kraft habe ihr im Pfarrdienst die Teamarbeit, zum Beispiel im Kirchenvorstand und die gelingende Zusammenarbeit gegeben.
Roswitha Velte-Hasselhorn bringt ihre Aufgabe als Pfarrerin auf den Punkt: “Nahe bei den Menschen sein, wertschätzen, segnen, immer erreichbar sein, miteinander Worte und Wege für den Glauben suchen.“ Dafür dankten ihr die Kirchenvorsteher*innen nach 14 Jahren in Wallerstädten mit den Worten: „Du hast uns begleitet, geholfen, manchmal auch verwirrt, alles hast du mit Überzeugung und aus ganzem Herzen geleistet.“
Roswitha Velte-Hasselshorn wird die Konfirmand*innen noch bis zur Konfirmation begleiten, der nächste Jahrgang wird mit der Stadtkirchengemeinde Groß-Gerau gemeinsam unter Leitung von Pfarrer Helmut Bernhard betreut. Ab Januar 2023 wird Pfarrer Scherer-Faller zwei Mal pro Monat in Wallerstädten den Gottesdienst gestalten.
Heidi Förster
Öffentlichkeitsarbeit
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