An der Seite Jesu...

Liebe Leserinnen und Leser, 

Kennen Sie „wwjd“?
Diese vier Buchstaben sind oft auf textilen Armbändern oder ähnlichem bei Jugendlichen in christlichen Kreisen zu finden. Ausgeschrieben bedeuten sie: „Was würde Jesus tun"? Die Träger*innen dieser Bändchen wollen damit deutlich machen, dass sie sich bei wichtigen oder auch banalen Entscheidungen ihres Lebens daran orientieren, was Jesus gelebt und gelehrt hat. Das Bändchen symbolisiert, dass das Wirken Jesu Richtschnur ihres Handelns ist.

Das ist ein hoher Anspruch.

Und auch wenn die Umsetzung, wie sie von Jesus überliefert ist, nicht immer gelingt, so ist es doch meines Erachtens gut und richtig, dass wir Christinnen und Christen uns diesem Anspruch immer wieder stellen. Das kann leicht sein - bei manchen Entscheidungen, die zu treffen sind - es kann aber auch heftige Konsequenzen haben.

Wenn Menschen versuchen, das was Jesus gelebt und gelehrt hat für ihr Leben und auch für das menschliche Miteinander ernst zu nehmen, dann kann es nicht nur, dann wird es zu Auseinandersetzungen und Konflikten mit anderen kommen - gerade auch im politischen Bereich.

Ich weiß nicht welchen Glauben oder welche Überzeugung Carola Rackete, die Kapitänin der Sea Watch 3,  hat. Aber ich bin davon überzeugt, dass die Frage „Was würde Jesus tun?“ in diesem Zusammenhang eindeutig so beantwortet werden würde, wie sie es für sich getan hat.

Das Leben und die Würde der Menschen muss an erster Stelle stehen.

Das hat Jesus gelebt und gelehrt. Ich bin beeindruckt von Menschen, die sich bewusst oder unbewusst durch solches Handeln an Jesu Seite stellen.

Gut, wenn wir sie dabei unterstützen.

Claudia Weiß-Kuhl, 
Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Gustavsburg